Das Kloster des hl. Johannes des Theologen (auf Griechisch Ágios Ioánis Theológos) befindet sich auf der Insel Patmos im Zentrum von Chora auf der Spitze des Hügels, der die kleine Hauptstadt von oben dominiert. Es ist tatsächlich von jedem Teil der Insel aus sichtbar.
Geschichte des Klosters von Sankt Johannes
Archäologische Funde bezeugen, dass das Kloster von hl. Johannes dort errichtet wurde, wo der alte Tempel der Göttin Artemis (Diana) und später eine alte frühchristliche Kirche standen.
In der Römerzeit war die Insel Patmos ein Ort des Exils und der Jünger Jesu, Johannes, im Jahr 95 n. Chr. Er befand sich auf der Insel, weil er zu zwei Jahren Exil verurteilt wurde. Patmos wird in der Arbeit ausdrücklich als ein Ort erwähnt, an dem er seine Visionen gehabt und die Apokalypse geschrieben hätte, das letzte der 27 Bücher des Neuen Testaments. Die Höhle von Sant'Anna, in der dies geschehen wäre, gilt als einer der wichtigsten Orte des Christentums. Und für diesen Patmos wird es das "Jerusalem des Mittelmeers" genannt.
Das Kloster wurde während der arabischen Zeit im 11. Jahrhundert von hl. Cristodulo gegründet und später nach Johannes dem Theologen benannt. Patmos war fast menschenleer, als dieser begabte und gebildete Mönch San Cristodulo 1088 vom byzantinischen Kaiser Alessio I. Comneno die Verwaltung der gesamten Insel beantragte und erhielt, weil er zu Ehren von San Giovanni Evangelista ein Kloster gründete.
Sankt Cristodulo blieb bis 1108 in Patmos, als er aufgrund der Invasionen der türkischen Piraten gezwungen war, es aufzugeben, und starb im selben Jahr in Euböa. Sein Traum inspirierte jedoch weiterhin andere Mönche, die seine Arbeit in den folgenden Jahrhunderten fortsetzten und das Kloster zwischen dem XV und XVII Jahrhundert vergrößerten.
Die Gründung des Klosters von hl. Johannes des Theologen, markierte den Beginn einer kulturellen und religiösen Reise, die die Insel zu einem Bezugspunkt für das gesamte Christentum machte. Von diesem Moment an begann auf der Insel Patmos eine erstaunliche Entwicklung, nicht nur aus kultureller, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht.
Im Laufe der Jahrhunderte, in fast einem Jahrtausend der Geschichte, ist das Kloster von hl. Johannes immer aktiv geblieben und bewahrt Fresken und alte Dokumente von großem Wert. Die Insel Patmos wurde vom Patriarchat, vom Synodengesetz und vom Gesetz 1155/81 des griechischen Staates für heilig erklärt. Das Kloster wurde 1999 zusammen mit der Stadt Chora und der Höhle der Apokalypse von der UNESCO als Weltkulturerbe für ihren hohen universellen Wert nominiert.
Lassen Sie uns das Kloster San Giovanni erkunden
Das von außen gesehene Kloster sieht aufgrund seiner imposanten 15 Meter hohen Mauern wie eine Festung aus. Es wurde in der Tat auf dem höchsten Gipfel von Patmos mit der Idee gebaut, einen Ort zu bauen, der von Piraten gut verteidigt werden kann. Bis zum Tod des Mönchs war der Bau der mächtigen Außenmauern der Hauptkirche (des sogenannten Katholikons) des Refektoriums und einiger der zwanzig Zellen, die die Mönche jetzt fertiggestellt haben, abgeschlossen.
Das Innere des Klosters verfügt über viele Innenhöfe, Kreuzgänge und 10 Kapellen. Im Innenhof mit drei großen Bögen aus dem Jahr 1698 befindet sich die Katholikón, die aus der Hauptkirche, der Kapelle von S. Cristodulo und der der Jungfrau besteht. Die der Jungfrau geweihte Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss und beherbergt die ältesten Fresken des Klosters aus dem Ende des 11. Jahrhunderts.
In der Kirche mit einem griechischen Kreuzplan und einer zentralen Kuppel befinden sich eine Ikonostase aus dem Jahr 1820 und einige Fresken aus dem 17. Jahrhundert. In der im 16. Jahrhundert erbauten Kapelle von hl. Cristodulo befinden sich noch heute die Überreste des Gründers. Im Kloster befinden sich weitere Kapellen aus der nachbyzantinischen Zeit wie die von Johannes der Täufer, hl. Nicola und die der Apostel aus dem Jahr 1603.
Das Kloster ist von einem unregelmäßigen Zaun umgeben, der vom späten 11. bis zum 17. Jahrhundert stammt. Die Hauptkirche, das Refektorium und die Zellen sind aus byzantinischer Zeit erhalten. Während die wichtige Bibliothek des Klosters mit über neun Jahrhunderten Geschichte Manuskripte aus dem 11. bis 15. Jahrhundert sowie ein Archiv byzantinischer Dokumente zur öffentlichen Verwaltung und Religionsgeschichte mit Büchern aus der byzantinischen Zeit aufbewahrt . Der wertvollste Schatz ist das Markusevangelium aus dem 6. Jahrhundert: 33 Blätter in Gold und Silber auf lila Pergament geschrieben.
Die Schätze, die das Kloster umschließen, sind noch nicht fertig. Vergessen wir nicht die alten Gewänder, die kirchlichen Gegenstände aus geschnitztem Holz und dann die Möbel, die klassischen und frühchristlichen Juwelen sowie die repräsentativen Gegenstände der osmanischen Zeit und die slawischen Sammlungen von Dokumenten und Werken von ‚Kunst.
Der Erlös aus der symbolischen Eintrittskarte und dem Kauf eines Souvenirs aus dem Museumsshop wird zur Erhaltung und Restaurierung der Werke beitragen, um die klösterliche Tradition fortzusetzen und künftigen Generationen die Wertschätzung dieses immensen historisch-religiösen Erbes zu ermöglichen .
Das Äußere des Monasero von Sankt Johannes
Von der Terrasse und den Innenhöfen aus können Sie ein herrliches Panorama bewundern. Ein Großteil der Insel Patmos, der Hafen von Skala und das Dorf Chora mit seinen weißen Gewölben und Kuppeln sind deutlich sichtbar.
Dreiundvierzig steile Stufen führen zur Höhle der Apokalypse, wo der heilige Johannes die prophetischen Visionen hatte, über die in seinem heiligen Buch berichtet wurde. Die Höhle ist mit nackten Felsen bedeckt und ein großartiger Ort, der jedes Jahr von Touristen aus aller Welt besucht wird. In der Höhle ist der Stein, in dem hl. Johannes seinen Kopf zur Ruhe legen soll, deutlich sichtbar.
Das Kloster des hl. Johannes des Theologen ist eine der wichtigsten Wallfahrten für das Christentum und gilt als das wichtigste Kloster in der Ägäis.
Wenn Sie im Urlaub auf der Insel Patmos oder auf einer Nachbarinsel sind, machen Sie eine Pause von den sonnigen Stränden und machen Sie einen Ausflug zu diesem berüchtigten Kloster, Sie werden es nicht bereuen!