Das Heraion ist ein großer dipterischer ionischer Tempel, der der Ära der Göttin gewidmet ist. Er befindet sich im südlichen Teil der Insel Samos in der Nähe der Stadt Pythagorion. Der Tempel ist vom dipteren Typ definiert, da er von einer doppelten Säulenreihe umgeben ist.
Die Ruinen des Heraion von Samos wurden 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Der Mythos
Nach der griechischen Mythologie im 8. Jahrhundert vor Christus Eine Priesterin zog aus der Stadt Argos nach Samos, um den Kult für die Göttin Hera zu stärken, und ließ mit Hilfe der Aborigines ein erstes Heiligtum errichten.
Die Geschichte
Ursprünglich bestand das vom Architekten Rhoecus entworfene Heiligtum aus sehr einfachen Strukturen, doch ab 670 zeichnete sich eine genauere Physiognomie ab. Das erste Gebäude aus dem 8. Jahrhundert vor Christus Es wurde Hekatompedon (100-Fuß-Tempel) genannt und hatte ein sehr längliches Aussehen. Tatsächlich war es 32 m lang und nur etwa 6,50 m breit. Die Zelle, in der sich die Statue der Göttin befand, war durch eine zentrale Säulenreihe, die das Dach stützte, in zwei Teile geteilt, und die Statue wurde seitlich aufgestellt. Gegen Ende desselben Jahrhunderts, am Übergang zwischen dem geometrischen Zeitalter und der Orientalisierungszeit, war der zentrale Kern des Tempels von einer weiteren Säulenreihe umgeben.
Dieses erste Gebäude wurde 670 v. Chr. Zum ersten Mal wieder aufgebaut, wahrscheinlich nach einer Überschwemmung, und eine Reihe von Säulen wurde aus der Zelle entfernt, die teilweise den Blick auf die Statue der Göttin verbarg, die sich unten befand. Um 640 v Eine über 60 m lange Veranda wurde hinzugefügt, die durch zwei parallele Reihen von Holzsäulen in drei Schiffe unterteilt war. Zwischen 570 und 560 v. Chr. Wurde der Tempel nach Westen verlegt und auf einer Fläche wieder aufgebaut, die zwölfmal größer war als die des vorherigen Gebäudes. Die Architekten, die das neue Heraion nach den Schriften von Vitruv entwarfen, waren Reco und Teodoro di Samos. Der Tempel war für die damalige Zeit wirklich beeindruckend. Er hatte 104 Säulen, die in zwei Reihen angeordnet waren. Vor dem Tempel wurde der Altar um 550 v. Chr. Wieder aufgebaut
Um 530 v Leider brach der Herion nach einem Erdbeben zusammen und an derselben Stelle wurde ein neuer Tempel wieder aufgebaut, der noch größer war als der vorherige.
Das neue Heraion, das von Policrate gebaut wurde, der Samos bis 522 v. Chr. Regierte, hatte eine Größe von 108 x 55 Metern und einen bemerkenswerten Pronaos, der von einem quadratischen Dach überragt wurde, hinter dem eine geschlossene Zelle aufgestellt war.
Die verschiedenen Bauphasen des Heraion wurden auch dank der Datierung der im Heiligtumsbereich gefundenen Materialien identifiziert. Die Überreste des Daches wurden nicht gefunden, daher wird angenommen, dass das Heraion nie fertiggestellt wurde. Einige Dokumente berichten, dass ab dem Jahr 391 einige Materialien von der Baustelle entnommen wurden, um für den Bau anderer Werke wiederverwendet zu werden.
Zu den wichtigsten Funden aus dem Heiligtum von Hera zählen: die kolossalen Kouros-Statuen und die "Gheneleos-Gruppe", beide aus der Mitte des 6. Jahrhunderts vor Christus. und im Archäologischen Museum von Samos aufbewahrt. Wir erinnern uns auch an die Statuen der beiden Korai (junge Frauen) von Cheramyes aus den Jahren 570-560 v. die jeweils im Louvre in Paris (Hera von Cheramyes) und in Berlin (Aphrodite von Cheramyes) aufbewahrt werden. Leider bleibt nur eine Säule des imposanten Heraion übrig, das etwa die Hälfte der ursprünglichen Höhe ausmacht. Die archäologischen Ausgrabungskampagnen, die durchgeführt wurden, um es ans Licht zu bringen, begannen Anfang des 18. Jahrhunderts und dauern bis heute an.
Der Eintritt in die archäologische Stätte kostet 6 €